Katastrophenschutz und zentrale Leitstelle

im Verbund mit dem Fachdienst Gefahrenabwehr- und Gesundheitszentrum des Kreises Offenbach

Feuerwehren auch im Katastrophenschutz aktiv

Nach dem Hessischen Gesetz über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz wirken die Feuerwehren als öffentliche Einrichtungen im Katastrophenschutz mit. Dabei nehmen die Feuerwehren in Hessen grundsätzlich den Brandschutzdienst und den GABC-Dienst als stärkste Hilfsorganisation wahr. Hierfür ist in jeder Stadt und Gemeinde des Kreises ein Löschzug des Katastrophenschutzes aufgestellt.

Für diese Aufgaben werden sowohl vom Bund als auch vom Land Hessen Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, entweder über einen höheren finanziellen Anteil bei der Beschaffung, oder als komplett ausgestattete Fahrzeuge, die jeweils auch für den örtlichen Brandschutz verwendet werden.

Gefahrenabwehr

Aufgrund der Erfahrungen bei Katastrophenschutz-Übungen und bei Großeinsätzen in den 1970er Jahren wurde bereits 1982 für die Belange des Katastrophenschutzes ein Lager auf dem Gelände des damaligen Kreisbauhofes in Dietzenbach-Steinberg errichtet. Dort wurden umfangreiche Bestände an Verbandmaterial, Einweggeschirr, Feldbetten, Decken, Sandsäcken, Notstromaggregaten, Schaummittel sowie Zelten gelagert.

Im Laufe der 1980er Jahre wurde bei Übungen zunehmend festgestellt, dass die Unterbringung des Katastrophenschutz-Stabes und der Fernmeldezentrale im Kreishaus Offenbach aufgrund der ungenügenden Platzverhältnisse nicht optimal war. Da der Stab im Bedarfsfall die Lenkung der Einheiten sowie die Koordination der Abwehrmaßnahmen übernehmen muss, war hier eine bedarfsgerechte Lösung zu finden, die auch gleichzeitig die Verwaltung sinnvoll integriert.

Aus diesem Grund beschloss der Kreistag, das Lager zu einer Katastrophenschutz-Zentrale auszubauen, die seit 1989 in Betrieb ist. Die Erweiterung des ehemaligen Katastrophenschutz-Lagers brachte mit der Optimierung des Gefahrenabwehrmanagements erhebliche Vorteile auch für die Feuerwehren. Die Räumlichkeiten für den Stab, die Fernmeldezentrale und die heutige Gefahrstoff-ABC-Messzentrale befinden sich im Kellergeschoß des Gebäudes. Hierbei wurden die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes berücksichtigt.

Leitstelle

Von diesem  Kerngebäude aus wird seit dieser Zeit die Arbeit mit allen Hilfsorganisationen im Kreis koordiniert. Neben den Feuerwehren sind im Kreis Offenbach das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), der Malteser Hilfsdienst (MHD), das Technische Hilfswerk (THW) und die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Katastrophenschutz aktiv. Die Zusammenarbeit wird durch regelmäßige Übungen und Besprechungen gefördert.

Mit dem neuen Hessischen Rettungsdienstgesetz kamen neue Aufgaben hinzu, die in die Gründung des Eigenbetriebs Rettungsdienst mündeten, der Mitte 2000 mit der Zentralen Leitstelle Dietzenbach seinen Geschäftsbetrieb aufnahm. In der Leitstelle werden seitdem alle Feuerwehr- und Rettungsdienst- sowie Katastrophenschutzeinsätze im Kreis Offenbach koordiniert. Außerdem betreibt der Eigenbetrieb drei Notarzteinsatzfahrzeugsysteme.

Die Leitstelle und der Gefahrenabwehrstab sowie der ELW 2 des Kreises sind miteinander so vernetzt, dass im Einsatzfall auf das gleiche Datenmaterial zurückgegriffen werden kann.

Gesundheitszentrum

Im Zuge der Neuordnung der Fachdienste (früher: Ämter) der Kreisverwaltung entstand 2005 der neue Fachdienst Gefahrenabwehr- und Gesundheitszentrum, in dem die bisherigen Aufgabenbereiche um die Tätigkeiten des klassischen Gesundheitsamtes erweitert wurden. Somit ist auch die gesundheitliche Gefahrenabwehr (Hygiene, Infektionskrankheiten, TBC) in das bestehende System integriert. Zur Aufnahme aller Beschäftigten und zur Optimierung der Platzverhältnisse im Eigenbetrieb wurde 2007 im Rahmen einer Ausschreibung nach dem ÖPP-Beschleunigungsgesetz der Neubau Gesundheit errichtet, der außerdem noch den Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Kreises Offenbach und das gemeinsame Bekleidungsmanagement aller Feuerwehren im Kreis aufgenommen hat. Zusätzlich befindet sich auf dem Gelände auch noch eine Rettungswache.

Somit ist für die Feuerwehren, den Katastrophenschutz, die Zentrale Leitstelle und den Gesundheitsbereich ein optimaler Standort geschaffen worden, der seitdem – auch im Bereich der Prävention – intensiv zusammenarbeitet, um alle Belange der Gefahrenabwehr aufeinander abzustimmen und somit auch die Feuerwehren ausbildungs- und ausstattungstechnisch sowie logistisch und unterstützend stets auf dem aktuellsten Stand zu halten.

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