feuerwehr-klein-krotzenburg

Einsatzabteilung Klein-Krotzenburg

Stadt:
Hainburg

Stadtteil:
Klein-Krotzenburg

Gründungsdatum:
1891

Einsatz- und Gefahrenschwerpunkte:
Großdruckerei; Bettfedernfabrik; Fahrradgroßhändler; Zimmereibetrieb

Personalstärke:
Feuerwehrverein: 371
Einsatzabteilung: 53
Jugendfeuerwehr: 19
Kinderfeuerwehr: 0

Fahrzeuge:
KdoW, MTF, TLF 16/25, GM/TM, LF16/12, LF 16, RW, GW-G, GW, SW1000, GW-Dekon, ErkKW, Boot


Auf Grund der in der Gemeinde blühenden Zigarren-Industrie und vieler landwirtschaftlicher Betriebe bestand schon 1891 die dringende Notwendigkeit zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Neben den Gemeinschaften der Sänger und Turner gehört die Feuerwehr damit zu den ältesten Vereinen der Gemeinde. Bereits im Herbst des Gründungsjahres konnte ein großes Schadensfeuer erfolgreich bekämpft werden. Zur spärlichen Ausrüstung der Wehr gehörten einige Leitern, Ledereimer und eine Druckspritze. Der Feuerschutzanzug bestand aus schwarzen Drillich-Jacken und Filz-Helmen. Die Notwendigkeit, alle Geräte der Feuerwehr an einem Ort griffbereit unterzubringen, führte zu dem Gedanken, ein Gebäude für die Feuerwehr zu errichten.

So wurde im Jahre 1896 das erste Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchtrockenturm an zentral gelegener Stelle errichtet.

Bereits im Jahr 1898 schickte die Wehr regelmäßig Teilnehmer zu Lehrgängen. Der für die damaligen Verhältnisse gute Ausrüstungsstand führte dazu, dass in den Jahren 1904 und 1906 schon nachbarschaftliche Löschhilfe geleistet werden konnte. In den nächsten beiden Jahren mussten in der Gemeinde zwei Großbrände bekämpft werden.

Der Erste Weltkrieg brachte den Zusammenbruch der Klein-Krotzenburger Feuerwehr. Der Wiederaufbau begann nur zögernd. Am Kirchweihfest 1924 brach mitten im Trubel ein großes Feuer aus, dem zwei Wohnhäuser zum Opfer fielen. Das war der Zeitpunkt, an dem eine Schar junger Männer die Notwendigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr erkannten.

Im Jahre 1934 begann auch Klein-Krotzenburg durch den Kauf einer Klein-Motospritze und wenig später durch die Beschaffung eines Mannschaftsfahrzeugs die Technisierung. Mit diesen Geräten war die Wehr auch in den schweren Jahren des Zweiten Weltkriegs in vielen Städten eingesetzt. Nur zögernd schlossen sich nach diesen Jahren wieder junge Männer zur Freiwilligen Feuerwehr zusammen. Durch den Kauf eines modernen Löschfahrzeugs im Jahre 1954 und die Indienststellung einer Autodrehleiter im Jahre 1960 wurde der Bestand an Löschgeräten den Erfordernissen der modernen Zeit angepasst.

Im Laufe der Jahre konnten fachkundige Wehrmänner herangebildet werden. Im Jahre 1969 wurde der Wehr von der Gemeinde ein Gerätehaus übergeben, das die Wahrnehmung überörtlicher Aufgaben bot: An die Übernahme der Aufgaben einer Stützpunkt-Feuerwehr war gedacht. Die Verwirklichung dieser Idee erfolgte 1975 und ist heute hinlänglich bekannt.

Trotz aller Vorkehrungen bei Ausrüstung und Ausbildung, zeigte 1988 und 1992 das Feuer seine große Macht. Klein-Krotzenburg war leider Schauplatz zweier Großfeuer, die man nur mit Hilfe auswärtiger Feuerwehren löschen konnte.

Am 11. März 1988 wurde die katholische Pfarrkirche ein Raub der Flammen und nur durch einen massiven Geräte- und Personaleinsatz konnte ein Übergreifen der Flammen auf den eng bebauten alten Ortskern verhindert werden.

Am 18. Dezember 1992 verlor der Ortsteil Klein-Krotzenburg innerhalb weniger Stunden seine Kreuzburghalle. Auch hier konnte sich die Freiwillige Feuerwehr auf ihre Nachbarfeuerwehren verlassen. Beide Einsätze zeigten die hervorragende Zusammenarbeit  der Feuerwehren des Kreises und bewiesen die Notwendigkeit eines intakten abwehrenden und vor allen Dingen eines durchdachten vorbeugenden Brandschutzes.

Die wachsenden Anforderungen an Freiwillige Feuerwehren machten verschiedene Erweiterungen des Feuerwehrgerätehauses erforderlich. Seit der Einweihung im Jahre 1969 wurde das Gerätehaus drei Mal erweitert. Der erste Anbau aus dem Jahre 1981 diente in erster Linie der Unterbringung von Fahrzeugen die auch für überörtliche Aufgaben eingesetzt werden können. Außerdem entstand ein großer Schulungsraum, der noch heute für die Grundlehrgänge im Kreis Offenbach genutzt wird. Die Stationierung des ABC-Zuges in Klein-Krotzenburg, Mitte der 1980er Jahre, machte den Bau einer weiteren Fahrzeughalle erforderlich. 1999 erfolgte dann eine Modernisierung der Atemschutz-, Schlosserwerkstatt und Funkzentrale sowie Erweiterung um sanitäre Anlagen auch für weibliche Einsatzkräfte.